Wie du dein Buchvorhaben durchziehst

Wie du dein Buchvorhaben durchziehst

Kategorie: Authorpreneur, Leichter leben, leichter schreiben

Serie Authorpreneur. Hast du auch so ein Alien im Nacken sitzen, der dein Buchprojekt boykottiert? Hier sind 5 Argumente, mit denen du deinen inneren Verhinderer zähmst

Du kennst das vielleicht: Du nimmst dir etwas vor – ein paar Tage weniger essen, endlich mehr Sport treiben, Dachboden aufräumen oder was auch immer – und es kommt nie dazu. Weil ständig etwas dazwischenkommt. So ähnlich ist das auch mit Buchprojekten. Nicht selten erzählen mir meine Autorinnen und Autoren im ersten Gespräch, dass sie schon seit Jahren eine Buchidee herumtragen, doch sie kommen nicht weiter, weil iSchnhnen andere, angeblich wichtigere Dinge dazwischengrätschen.

Der typische Verlauf: Man ist begeistert von einer Buchidee. Super, über dieses Thema hat man sooo viel zu sagen! Und es ist so sinnvoll, es in die Welt hinauszutragen. Mit Herzchen in den Augen geht man ans Werk. Man konzipiert, strukturiert, tüftelt. Man erzählt anderen davon, die bestärken einen: Tolle Idee, schreib das Buch!

Nach einer Weile lässt der Energieschub nach. Man hat das Konzept fertig und sogar schon ein Kapitel geschrieben. Andere Aufgaben drängeln sich dazwischen, dann verliert man den Faden. Unlust kommt auf – oder Zweifel, ob das auch wirklich den Aufwand wert ist. Oder ob das wirklich so eine gute Idee ist …

Die Autorenseele wird stiller und stiller. Ab und zu ein zaghafter Versuch, wieder anzuknüpfen. Dann fristen die geschriebenen Seiten auf der Festplatte ihr halbfertiges, tristes Dasein.

Der da ist schuld dran: der innere Verhinderer!

Es gibt da so einen fiesen Typen, der schuld dran ist, dass es so viele Buchideen nie ins pralle Leben schaffen: der innere Verhinderer. Er zeigt sich in unterschiedlichen Kleidern. So tritt er gerne als Perfektionist auf, für den nichts gut genug ist. Er kommt dann mit so unfreundlichen Gedanken um die Ecke wie: Die Idee ist noch unausgegoren, das Konzept noch nicht gut genug und lückenhaft, das Manuskript, du lieber Himmel! Das kann man ja niemandem zumuten, so fehlerhaft, wie es ist!

Oder er kleidet sich als Zweifler, der schon eine ganz runzelige Stirn hat, weil er dauernd eine Augenbraue hebt, kaum dass du deine Idee ernsthaft in die Tat umsetzen wilslt. Oft ist er auch nur der Zwilling des Perfektionisten.

Eine ganz fiese Variante ist der Erfolgsphobiker. Er tut so, als wäre alles in Ordnung, und so hinten herum schiebt er dir Dinge in den Weg, die wichtiger sind. Oder er lenkt dich mit einer anderen Idee ab – und wenn du diese Idee aufgreifst, wiederholt er seine Spielchen. Sein Ziel: niemals ins Ziel kommen, denn Erfolg haben, das gehört sich nicht.

Lerne ihn kennen und rede mit ihm

Es gibt wohl noch mehrere Verkleidungen dieses Herrn (oder ist es eine Dame?). Wer weiß! Er entwickelt sich ja im Laufe deiner individuellen Lebensgeschichte, also ist er möglicherweise ebenso individuell. Schritt Nummer 1 ist also, ihn kennenzulernen und ihm zuzuhören: Was genau raunt er dir da ins Ohr?

Die gute Nachricht: Er lässt mit sich reden. Aber nicht, wenn du ihm Böses willst. Du würdest dich ja auch nicht mit einem auf ein Gespräch einlassen, der dich beschimpft, oder? Na eben. Also versuche, ihn zu akzeptieren, zu erkennen, was er genau will. Denn auch wenn es schwer zu glauben ist: Er meint es ja nur gut. Er will dich vor dem Scheitern schützen oder vor einer Blamage. Das Problem dabei ist nur, dass er nicht ganz up to date ist. Er bezieht seine Sorge aus früheren Tagen, vielleicht sogar aus deiner Kindheit. Nur heute bist du erwachsen und weißt längst, wie du mit Hürden umgehst.

Auch Profis haben Blockaden. Der Unterschied: Sie können damit umgehen.

Rede also mit ihm, versuche herauszufinden, wo genau ihn der Schuh drückt. Auf diese Weise bekommst du auch eine Idee, wie du mit ihm umgehen kannst. Denn das ist, worum es geht: Nicht vertreiben, sondern akzeptieren und sich mit ihm arrangieren. Hier habe ich ein paar Anregungen, wie du das Gespräch mit ihm beginnen kannst:

  • „Schön, dass du dich so um mich sorgst. Was meinst du: Wenn das Buch nicht so erfolgreich wird, würde mich das wirklich vernichten?“
  • „Hallo, Perfektionist! Lass mich dieses Buch doch bitte in Ruhe fertig schreiben. Geh in der Zwischenzeit raus zum Spielen. Ich hole dich dann später, wenn deine Kompetenz gefragt ist, nämlich beim Überarbeiten, okay?“
  • „Hey, Skeptiker. Pass auf, wir spielen jetzt ein Spiel: Du schreibst alles auf, was gegen das Buchschreiben spricht, und ich schreibe dazu, was dafür spricht. Das machen wir so lange, bis DIR nichts mehr einfällt.“
  • „Lieber Erfolgsphobiker, du brauchst gar keine Angst zu haben. Ich schreibe dieses Manuskript gaaaanz bestimmt nur für mich. Versprochen!“ (Und hinter dem Rücken verkreuzt du die Finger 😉 )
  • „Ich weiß, dass die anderen Arbeiten alle sehr wichtig sind. Danke, dass du mich erinnerst. Lass mich trotzdem jetzt am Morgen zwei Stunden an meinem Buch arbeiten. Dann kümmere ich mich um den Rest.“

Probieren es aus. Im Übrigen lassen sich solche Dialoge ganz toll schriftlich führen! Wenn er dir dennoch hartnäckig im Nacken sitzt, lass dir von einem Coach helfen. Es wäre doch schade um deine Buchidee und den vielen Aufwand, den du schon investiert hast!

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