7 Punkte, die ein Buchkonzept beinhalten sollte
Das Exposé ist mehr als nur ein Papier, das man für die Verlagssuche braucht. Es ist aus meiner Sicht vor allem ein Konzept, das Ihnen als Autorin Klarheit gibt: Wo soll die Reise hingehen und was im Speziellen ist zu berücksichtigen? Daher empfehle ich auch Selfpublishern, ein Exposé zu erarbeiten. Denn wenn Sie beispielsweise zu Beginn bereits wissen, welchen Nutzen Ihre Leser haben sollen, können Sie zielgenauer schreiben.
Ein Sachbuch ist für die meisten meiner Autoren ein Projekt im Rahmen ihres Business. Daher ist es gut, über Kosten, Zeit- und Arbeitsaufwand Bescheid zu wissen: Welchen Umfang wird mein Buch haben? Ein 500-Seiten-Schmöker wird sich anders verkaufen und auch einen anderen Preis haben als ein 200 Seiten starker Ratgeber. Wie will ich publizieren? Wenn Sie einen Verlag beiziehen müssen Sie mehr Zeit anberaumen, als wenn Sie selbst publizieren. Außerdem fallen Kosten für Lektorat und Grafik an, die ansonsten ein Verlag übernehmen würde.
Hier sind die wesentlichen Inhalte, über die ein Exposé Auskunft geben sollte:
1. Titel und Autor(in)
Auch wenn Sie unsicher sind, wie es denn nun tatsächlich heißen soll: Legen Sie zumindest einen Arbeitstitel fest – und einen Untertitel. Versuchen Sie, ganz ohne Wortwiederholung auszukommen. Titel und Untertitel gehören zu den wertvollsten Informationsbringern für Ihre Leserinnen – da sollten Sie nicht mit einer Wiederholung langweilen!
Ihr Name und Ihre Kontaktdaten reichen an dieser Stelle.
2. Kurzbeschreibung
Erläutern Sie in ein bis zwei Absätzen, warum das Buch für den Markt bedeutungsvoll ist und welche Kernaussagen transportiert werden. Legen Sie auch den Umfang des Buchs fest, ob Bilder oder Grafiken verwendet werden und wann das Manuskript abgabefertig ist.
3. Zielgruppe, Lesernutzen, Verkaufsargumente
Für wen genau schreiben Sie dieses Buch? Ein „für alle Interessierten“ ist viel zu ungenau. Versuchen Sie, ein klares Bild Ihres Publikums zu zeigen und welchen Nutzen es durch das Lesen gewinnt. Mit welchen Argumenten könnte man es zum Kauf verführen?
4. Marktanalyse und USP
Welche Bücher zu Ihrem Thema gibt es schon am Markt? Sie müssen keine vollständige Liste anführen, die wichtigsten Werke reichen. Wichtig ist vor allem die Frage, was Ihr Buch von den bereits vorhandenen unterscheidet, was es so besonders attraktiv macht.
5. Autorenprofil
Umreißen Sie einen kurzen Steckbrief, fokussiert auf Ihre Glaubwürdigkeit als Experte zu Ihrem Thema. Ein Portraitfoto ist an dieser Stelle bestimmt nicht verkehrt.
6. Vorläufige Gliederung
Es ist Ihre Aufgabe als Autorin, Ihre Leser an der Hand zu nehmen und sie verständnisvoll durch das Thema zu führen. Die Kapitelstruktur gibt dabei die entscheidende Orientierung. Führen Sie nicht mehr als zwei Überschriftsebenen an und erläutern Sie bei jedem Kapitel in Stichworten die Kernaussagen.
7. Vermarktungsideen
Als Experte auf Ihrem Gebiet sind Sie der glaubwürdigste Werbeträger. Führen Sie an, was Sie an Marketingmaßnahmen planen: eine eigene Website zum Buch? Ein Blog, das Sie bereits betreiben und für die Vermarktung nutzen wollen? Treten Sie regelmäßig als Vortragende oder Seminarleiterin auf und können das Buch dort bewerben? Haben Sie Kontakte zur Presse oder zu Multiplikatoren, die bei der Promotion hilfreich sein können? Ob mit oder ohne Verlag – ein Buch verkauft sich nicht von alleine. Außerdem beginnt das Buchmarketing nicht erst mit dem Tag der Publikation, sondern schon Wochen vorher. Es ist also gut, wenn Sie rechtzeitig einen Plan haben!
Denken Sie an die Zeitknappheit von Lektoren
Wenn Sie planen, einen Verlag beizuziehen, können Sie die wichtigsten Informationen ganz nach der One-Minute-Strategie auf den ersten ein oder zwei Seiten zusammenfassen. Das wären die Punkte 1 bis 5. Den Rest führen Sie auf den weiteren Seiten aus. So helfen Sie der Verlagslektorin, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen – und vielleicht auch, von Ihrer Fähigkeit beeindruckt zu sein, dass Sie etwas so gut auf den Punkt bringen können!
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(Foto: Daniela Pucher)