Sachbuch schreiben mit KI: So bleibst du als Autor*in relevant

Sachbuch schreiben mit KI: So bleibst du als Autor*in relevant

Kategorie: Manuskript schreiben

KI-Tools, Schreibassistenten, Content-Automatisierung:Plötzlich scheint fast jeder Texte generieren, Konzepte erstellen und Buchideen entwickeln zu können – auf Knopfdruck. Ein Sachbuch schreiben mit KI, alles keine Hexerei mehr. Und so sind mittlerweile zusätzlich zu den Fake-Büchern auch noch KI-generierte Bücher auf dem Markt erschienen. Wie die KI dein Schreiben am Sachbuch verändert – und warum du trotzdem gebraucht wirst, erfährst du in diesem Artikel.

In a nutshell

Die KI ist kein Konkurrent für dich als Autor*in. Sie ist ein Werkzeug, das dir hilft, dich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt. Allerdings solltest du verantwortungsvoll mit ihr umgehen!

Was mehr denn je zählt: deine Persönlichkeit und deine speziellen Erfahrungen sichtbar zu machen.

Authentizität, Erfahrungen, persönlicher Stil, differenzierte und argumentierte Meinungen waren immer schon die Zutaten für ein gutes Sachbuch.
 Jetzt sind sie die Essenz, auf die du fokussieren musst.

Sachbuch schreiben mit KI: Chancen und Grenzen für Autor*innen

Ich denke, wir professionell Schreibenden hatten wohl alle den Schock zu überwinden: Werde ich jetzt arbeitslos? Kann die KI jetzt alles übernehmen, wovon ich bisher meine Brötchen verdient habe? Kann es sein, dass ich das, was meine Leidenschaft ist, aufgeben muss? Mittlerweile haben sich die Wogen ein bisschen geglättet, zumindest ist das meine Wahrnehmung. Die KI halluziniert, behauptet Falsches, ist doch nicht so verlässlich, wie sich das manche gewünscht haben.

Gerade wegen Letzterem sind wir Autor*innen erst recht gefordert, dafür zu sorgen, dass gut recherchiertes Wissen und sinnvolle Geschichten aus der Praxis in unsere Bücher kommen. Das heißt aber nicht, dass wir uns der KI nicht bedienen sollten. Sondern sie mit Sinn und Verstand einsetzen!

Sie kann dir Ideen liefern, deine Texte strukturieren helfen, vielleicht sogar deine Schreibblockaden lösen (sofern sie mit einem Anfangssatz oder einem roten Faden lösbar sind, es gibt schließlich auch tieferliegende Blockaden). Doch die KI kann keine Emotionen abbilden, sie versteht deine Intention nicht, deine innere Haltung, deine Vision einer guten, sinnvollen Zukunft oder Lösung.

Werde Sinnstifter*in: So bleibt dein Wissen trotz ChatGPT relevant

Die Frage ist: Wie können wir uns von austauschbarem, von einer Maschine geschriebenem Content unterscheiden? Wie bleibt Autorenschaft sinnstiftend? Es ist nicht so schwer zu erkennen: Informationen und Faktenwissen spuckt die KI auf Knopfdruck mehr oder weniger gut aus. Das allein brauchen wir nicht in unser Buch schreiben. Sachbuchschreiben mit KI im Dienste deiner Leserinnen und Leser bedeutet, dass du über dein Wissen hinaus Folgendes berücksichtigst:

  • Du bist der-/diejenige, die dem Wissen Sinn verleiht, indem du es in einen Bezugsrahmen setzt.
  • Stelle einen Bezug zur Realität und deinen Erfahrungen als Expert*in her.
  • Formuliere Wissen und Informationen so, dass sie beim Leser Emotionen wecken, seine Träume und Wünsche berühren.
  • Färbe das Wissen so ein, dass deine Persönlichkeit mit all deinen bunten Facetten sichtbar wird.

Diese Aufgabe kann die KI nicht übernehmen. Dafür bist du als Autor*in berufen, mehr denn je. Was dir helfen kann: Entwickle dein Thema aus einer inneren Mission heraus, dann bleibst du gefragt. Leser suchen Orientierung, nicht bloß Informationen!

Was ist deine Mission? Vervollständige: „Ich schreibe, um Menschen zu befähigen …“

Die KI als Sparringpartner: Nutze sie – als Ergänzung zum Austausch mit Menschen

Nutze die KI als Sparringpartner

Nutze die KI als Sparringpartner, als Unterstützung zur Recherche, Gliederung, Keyword-Analyse (ja, auch beim Sachbuchschreiben, nicht nur beim Bloggen hilfreich). Ich finde es zwar schade, dass wir uns dadurch weniger mit anderen Menschen über unser Thema austauschen. Doch die KI ist halt schnell zur Hand, jederzeit und überall. Ich handhabe es so, dass ich beides nutze: sowohl den maschinellen als auch den menschlichen Sparringpartner. Ohne Letzterem geht es nicht.

Die KI kann dir helfen, Denkblockaden zu lösen, und kann andere Perspektiven aufzeigen, das deinen Denkhorizont erweitert. Doch der eigentliche kreative Prozess beginnt da, wo du mit den KI-Ergebnissen weiterdenkst – ob du dabei in einen Dialog mit der KI gehst oder auf andere Weise weiterspinnst, das bleibt dir überlassen.

Ganz wichtig: Die letzte Entscheidungsinstanz bist immer du! Egal, ob du menschliche oder maschinelle Inputs in deine Überlegungen aufnimmst. Der Double-Check ist nach wie vor State of the Art, jetzt erst recht! Was ins Buch kommt, muss Hand und Fuß haben, und dafür bist du verantwortlich. Welchen Sinn dein Buch stiften soll, welche Werte du rüberbringen willst, welche Erfahrungen du mit auf den Weg geben kannst – all das bleibt bei dir.

Authentizität wird zum neuen Qualitätskriterium

Dieser Gedanke ist für Ein-Personen-Unternehmen nicht neu, doch er bekommt jetzt eine verstärkte Bedeutung für alle Autor*innen. KI-generierte Inhalte sind nichts anderes als ein Eintopf aus unterschiedlichsten Quellen, die überhaupt keine Persönlichkeit haben. Aber du hast sie! Und so wird Echtheit zur neuen Währung.

Meistens spüren Menschen, ob hinter einem Text ein Mensch mit Erfahrung und Haltung steht oder eine Maschine. Deine persönliche Geschichte, deine Werte, dein inneres Wofür sind kein Nice-to-Have, sondern das, was dein Buch unverwechselbar macht. Darauf bestehe ich übrigens schon, seit ich meine ersten Bücher geschrieben und begleitet habe!

Deine persönliche Geschichte, deine Werte, dein inneres Wofür sind kein Nice-to-Have, sondern das, was dein Buch unverwechselbar macht.

Die Zukunft des Schreibens: Echte Haltung ist wichtiger als Technik

Es gibt trotz aller Bedenken KI-Afficionados, die die KI zum neuen Heilsbringer erkoren haben. Wehe, man wagt ein skeptisches Wort, schon ist man abgestempelt als Technikfeind. Die erste Euphorie ist zum Glück weitgehend vorüber, wie es scheint, und man „darf“ reflektiert und skeptisch darüber reden. Das freut mich sehr.

Meine Empfehlung: Sei kein Technikverweigerer. Beschäftige dich mit der KI. Sie wird nicht mehr weggehen, also ist es besser, wenn du dich damit beschäftigst, um sie sinnvoll nutzen zu können. Belege Webinare und Kurse zur Anwendung von KI. Meine Kollegin Christa Goede kann ich beispielsweise empfehlen. Bleib am Ball!

Fazit: Wer schreibt bloß um des Schreibens willen, dessen Bücher werden wohl untergehen. Du brauchst einen klaren Willen, Haltung zu zeigen. Wer schreibt, um zu bewegen, um etwas zu bewirken, der bleibt relevant. Egal, wie intelligent die Maschinen werden: Die Sinn-, Bedeutungs- und Wertevermittlung bleibt in der Hand echter, menschlicher Autoren.*)


*) Meine Haltung – die KI nutzen mit Verantwortung, Sinn und Verstand – habe ich in diesem Qualitätslabel wiedergefunden, das ich dir gern ans Herz lege. Hier findest du Informationen dazu: https://www.mi-siegel.de/kodex-text

MI-Siegel für menschliche Intelligenz

10 Comments

  1. Danke liebe Daniela. Ich sehe die KI-Tools als hilfreich bei Recherchen, für die Strukturierung von Texten an. Aber wie du schreibst: die Tools halluzinieren und können der menschlichen Herangehensweise an Themen, dem Einbringen von Erfahrungen, Emotionen oder dem ganz eigenen Schreibstil nicht das Wasser reichen.

    • Ganz genau! Drum ist es ja so wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein, wenn man KI einsetzt. Dass sie keine Emotionen kann, keine realistischen Praxisbeispiele auf Lager hat, ist unser Vorteil.

      Mir fällt gerade ein: Ich weiß gar nicht, ob sie „show don’t tell“ überhaupt kann. Müsste ich mal ausprobieren 🙂

  2. Liebe Daniela
    ich finde die KI auch sehr unterstützend, gerade wenn ich etwas strukturierter haben möchte. Allerdings habe ich auch noch nie so sehr geschimpft, wie ich mit der KI schimpfe, weil sie oft meint, sie weiß es besser. Nein, oft ist es Schrott. Von dem her: hilfreich, aber mit Grenzen. Danke für Deinen Artikel

    • Vielen Dank für die schöne Rückmeldung! Ganz richtig so, dass du mit KI schimpfst. Oft genug hat sie nichts anderes verdient 😄

  3. Liebe Daniela,
    ich habe erst vor ca. 6 Monaten angefangen KI zu befragen und dadurch wurde ich schon auf viele Ideen gebracht. Allerdings nehme ich es auch nur zum Ideen finden und ich habe mir schon etliche html-Codes ausbessern lassen. Auch andre Codes habe ich schon schreiben und bei Fehlern dann verbessern lassen.

    • Wunderbar! Ohne einen letzten – menschlichen – Blick geht es nicht!

  4. Liebe Daniela,
    danke für dein klares Statement und ja: ich stimme dir vollumfänglich zu.
    Ich nutze die KI da, wo sie mir „auf die sprünge hilft“, jedoch die Entscheidung, wo ich lande, bestimme ich selbst.
    Unser Erfahrungen, Gefühlswelten und die Lehren daraus, kann uns zum Glück keine KI streitig machen.
    Unsere Aufgabe ist, diese Eindrücke Wort werden zu lassen.
    Viele Grüße Gabi

    • Ja, Erfahrungen und Gefühlswelten – und unsere Rückschlüsse und Lehren daraus, das beschreibst du sehr schön. Danke für deinen Beitrag!

  5. Liebe Daniela.
    Ich stimme dir voll und ganz zu, KI kann uns, wenn sinnvoll genutzt, im Kreativprozess wunderbar unterstützen. Ich nutze sie gerne zur Ideengenerierung und einer ersten Struktur, damit ich das machen kann, was ich am liebsten mache: einfach drauflos schreiben.
    Herzliche Grüße, Lena

    • Das bringst du ganz wunderbar auf den Punkt, liebe Lena: … damit man das machen kann, was man am liebsten macht, nämlich schreiben! 🙂 Viel Spaß weiterhin dabei!

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