Über das Leseverhalten und die Motivation, mehr als nur den Klappentext zu überfliegen. Für alle, die gerade an einem Buch schreiben, und solche, die schon immer eines schreiben wollten.
Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist das Bücherschreiben. Zurzeit bin ich aktiv beteiligt am Beziehungsratgeber eines Kunden, das Buch wird im Herbst erscheinen. Außerdem bastle ich gemeinsam mit einer Kollegin am Exposee eines weiteren Buchs, demnächst gehen wir auf Verlagsuche. Und so viele andere Ideen warten darauf, näher betrachtet zu werden!
„Wer wird das bloß lesen?“, fragt mein Kunde. „Das ist doch alles so banal!“ Eine grundsätzlich berechtigte Frage. Nur das ich weiß, dass es für ihr Buch ganz bestimmt viele interessierte Leser geben wird. Ich hab’s ja auch leicht, mein Hirn ist nicht vollgestopft mit ihrem großen Wissensschatz, ich kann das relativ neutral betrachten. Außerdem weiß ich: Wenn ein Verlag von sich aus ein Thema vorschlägt, kann es schon nicht verkehrt sein.
Es gibt auch andere Autorinnen und Autoren. Nämlich jene, die Gefangene eines Phänomens sind, das ich Expertenfalle nenne. In der Expertenfalle sind Autoren dann, wenn sie meinen, alles, was sie wüssten, wäre für ihr Publikum interessant. Sie sind so begeistert von ihrem Gebiet, stürzen sich in weitere Recherchen, tüfteln an jedem Detail. Und vergessen dabei, dass sie damit eine nur sehr kleine Leserschaft wirklich ansprechen. Denn die breite Masse will so viel auch wieder nicht wissen.
Warum lesen Sie diesen Newsletter?
Liebe Leserin, lieber Leser: Warum lesen Sie soeben meinen Newsletter? Vielleicht, weil Sie mich persönlich kennen und der Meinung sind, dass ich gut und interessant schreibe. Oder weil Sie gerne wissen möchten, was mich gerade so beschäftigt. Wahrscheinlicher ist aber, dass Sie selbst gerade an einem Buch schreiben oder darüber nachdenken.
Möglicherweise gehören Sie auch zu jenen Lesern, die sich generell für das Schreiben interessieren und alles darüber lesen, was Ihnen unters Auge kommt. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie unlängst in der Buchhandlung waren und sich gefragt haben, ob diese Fülle an Büchern wohl verkauft werden kann. Oder weil Sie vor Kurzem in den Medien eine Diskussion verfolgt haben zu einem ähnlichen Thema.
Das gewisse Etwas, das ein Thema haben muss
Wenn Sie ein Thema im Kopf haben, über das Sie gerne ein Buch schreiben wollen, dann können Sie anhand der folgenden Punkte einen kurzen Check wagen:
- Wie hoch ist Ihr Bekanntheitsgrad? Je berühmter Sie sind, desto mehr Menschen werden Ihr Buch kaufen, unabhängig vom Thema.
- Wie sehr sind Ihre Leser vom Thema unmittelbar betroffen? Wenn Sie einen Ratgeber zur Selbstfindung schreiben wollen, dann sind jene unmittelbar betroffen, die gerade Orientierung suchen. Wie viele könnten das in Ihrem Fall sein?
- Wie viele Leserinnen und Leser sind zwar nicht unmittelbar, doch potenziell betroffen? Ein Beziehungsratgeber spricht nicht nur jene an, die gerade in einer Ehekrise stecken, sondern bestimmt auch solche, die wissen, dass ihr derzeitiges Glück nicht garantiert ist und sie etwas dafür tun wollen. Oder sie lesen Ihr Buch, weil es im Freundeskreis gerade kriselt.
- Wie viele Zaungäste könnten Sie ansprechen? Sie sind zwar nicht betroffen, wurden aber durch die Medien auf das Thema aufmerksam gemacht. Heuer im Februar waren gerade die olympischen Winterspiele, im nächsten Frühjahr startet die nächste Marathon-Saison – wenn Sie es rechtzeitig schaffen, wäre ein Buch über Leistungssport gerade richtig.
Mit dieser Liste möchte ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sie soll Ihnen vielmehr ein Gespür dafür vermitteln, worauf Sie achten können. Übrigens: Autorencoaching ist – wie das Buchschreiben – meine Profession. Ich helfe Ihnen gern beim Konkretisieren Ihres Themas, beim Verfassen eines Exposees für den Verlag, beim Schreiben und Überarbeiten. Und wenn Sie eine gute Idee, aber keine Zeit zum Schreiben haben, bin ich auch sehr gern Ihr Ghostwriter!
Ich wünsche Ihnen viel Inspiration für gute Ideen!
Ihre Daniela Pucher