„Ich hab mein Problem einer Freundin erzählt, das hat richtig gut getan“, erzählt mir meine Kundin und rührt in ihrem Kaffee. „Und sie hat gemeint, ich soll das doch aufschreiben.“ Ich nicke. „Gute Idee“, sage ich. Sie zieht zweifelnd die Stirn kraus. „Aber so weit bin ich noch nicht. Ich muss darüber erst noch richtig nachdenken. Ich kann doch erst schreiben, wenn ich mir klar darüber bin, worum es bei diesem Problem eigentlich geht!“
„Du kannst auch schreiben, DAMIT du draufkommst, worum es geht“, sage ich. Ein klarer Fall fürs Schreibdenken. Meine geschätzte Kollegin Ulrike Scheuermann hat erst kürzlich ein Buch darüber geschrieben. Klar, wer einen guten Text schreiben will, braucht viel Klarheit über das Thema und eine gewisse Distanz, um im Dschungel der vielen Details einen Überblick über das Ganze zu haben. Doch das betrifft nur Texte, die für die Augen anderer bestimmt sind.
Wenn man für sich selbst schreibt, kann man das Schreiben auch als Schuhlöffel für innere Klarheit nutzen. Indem man Gedanken in Worte fasst, an ihnen weitere Gedanken anknüpft und auf die Art ganze Gedankenströme auf Papier entwickelt, strukturiert man das Chaos im Kopf. Und hat schneller den Durchblick. Es hilft, „… auf neue Ideen zu kommen, Erfahrenes zu reflektieren und zu integrieren …“, schreibt Ulrike Scheuermann in ihrem Buch. Und sie präsentiert viele Übungen und Beispiele, wie man sich selbst beim Denken und Lernen auf die Sprünge helfen kann.
Wer Lust hat, es auszuprobieren:Ulrike Scheuermann: Schreibdenken. Schreiben als Denk- und Lernwerkzeug nutzen und vermitteln. UTB 2012. http://www.ulrike-scheuermann.de/schreibdenken.html. Ein Buch für Trainerinnen, Berater, aber auch zum selbst probieren und studieren 😉

Sachbücher, die bewegen – das ist mir ein großes Anliegen: Denn wofür sollen Bücher sonst da sein, als die Leser zum Denken, Fühlen oder Handeln zu bewegen?
Ich bin Autorencoach und habe selbst schon viele Bücher geschrieben – viele in meiner Zeit als Ghostwriter, doch auch schon einige unter eigenem Namen. Außerdem schreibe ich regelmäßig im onlineMagazin sinnundstift darüber, wie man das Leben sinnvoller und damit bunter gestalten kann. Egal ob hier im Autorenblog oder drüben bei sinnundstift – ich freue mich sehr, wenn du dich als Abonnent*in einträgst und bei mir mitliest.