Hula-Hoop!

Hula-Hoop!

Kategorie: Danielas Melange

Hula-Hoop ist „nur“ ein Spielzeugreifen? Pah! Er ist ein Sportgerät, perfekt gegen Rückenprobleme und schlechte Laune

Was eine Autorin von Welt sein will, muss sich nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit halten, das ist meine Überzeugung. Schreiben ist körperlich ziemlich herausfordernd, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht glauben mag: Das Kreuz, der Nacken die Schultern und früher oder später auch die Knie beschweren sich, und wenn man nicht rechtzeitig für viel Ausgleichsbewegung sorgt, schmerzen möglicherweise auch alle anderen Gelenke.

Jedenfalls geht es mir so. Wenn ich zu lange und zu oft am Schreibtisch sitze, kann das ganz schön schmerzhaft werden und mir meinen Lieblingsjob, das Bücherschreiben, verderben. Und das geht schließlich gar nicht! Wenn mir etwas den Spaß am Schreiben verdirbt, versteh ich keinen Spaß!

Immer auf der Suche nach schlichten Sportgeräten

Beziehungsweise suche ich ihn, den Spaß. Seit einiger Zeit bin ich stets neugierig auf neue Sportarten, die ich ausprobieren will. „Sportarten“ im weiteren Sinn, wohlgemerkt. Denn den Sport so tierisch ernst zu nehmen, wie manche das tun, das liegt mir fern.

Der letzte, nie enden wollende Corona-Lockdown im Winter ist schuld an meiner neuesten Errungenschaft. Die Schwimmbäder waren geschlossen, eine hartnäckige Fußverletzung verbat mir das Laufen und das Wetter vermieste mir das Radfahren (rutschige Fahrbahnen und fünf Schichten gegen die Kälte, bis ich aussehe wie ein Michelin-Männchen? Nope!). Also blieb mir Krafttraining allein im Keller, und das war mir eindeutig auf Dauer zu fad. Also musste etwas her, das unkompliziert und günstig ist und einen gewissen Spaßfaktor hat. Und ich wurde fündig: ein Hula-Hoop-Reifen!

Hula – ein hawaiianischer Tanz

Ha! Ein Relikt aus den … 50er Jahren? Oder wann war das modern? Das wollte ich wissen. Und dann wollte ich natürlich auch noch wissen, woher dieser hübsche Name kommt. Hula-Hoop ist ein Kunstwort, das wir den beiden Amerikanern Arthur Melin und Richard Knerr aus den 40er Jahren zu verdanken haben.  Hoop ist das englische Wort für Reifen. Hula, so sagt mir die Website www.gohawaii.com, ist ein traditioneller Tanz aus Hawaii. „Für Hula kahiko“, lese ich weiter, „sind langes Training und große Hingabe erforderlich; er gilt als getanzter Ausdruck einer spirituellen Verbindung mit dem alten Hawaii.“

Nun gut, mehr als den Hüftschwung haben der hawaiianische Tanz und das heutige Hulern nicht gerade gemeinsam. Macht aber nix. Hüftschwung allein ist ja schon etwas, das man können muss – und das dem vom zu vielen Sitzen steifen Rücken auf jeden Fall guttut!

Sport oder Spielzeug?

Ganz ehrlich? Das ist mir egal. Hulern ist Bewegung, das ist, worauf es ankommt. Und lustig ist es auch, und auch darauf kommt es an. Denn wer macht schon etwas freiwillig, das keinen Spaß macht? Also ich jedenfalls nicht.

Dann kam er also, in acht Teilen zerlegt, ganz lockdowntypisch per Paketdienst bei mir an. Ich klickte die Teile zusammen, beäugte das Ding skeptisch (waren die früher auch so riesengroß? Und so schwer eigentlich!) und legte das Ding an meine Taille.

Nach dem fünften Versuch klappte es. Hey, gar nicht so schwer! Nach einer Minute war ich jedoch dermaßen außer Atem, dass ich aufhören musste. Hallo? Wieso denn das? Wo ist meine Kondition hin? Huch! Nach ein paar weiteren Versuchen habe ich es aber dann kapiert: Vor lauter Konzentration habe ich die ganze Zeit die Luft angehalten!

Merke also: Beim Hullern das Atmen nicht vergessen, könnte sinnvoll sein.

Super für die Schreibfitness!

Ansonsten bin ich überrascht, wie sehr ich die Muskulatur rund um die Bauchmitte anspannen muss. Das ist tolltolltoll! Wo die Rumpfmuskulatur doch soooo wichtig ist für fast jede Sportart. Erst recht für Denksportarten, und Bücherschreiben ist ja irgendwie auch so etwas ähnliches, oder? Wenn die Körpermitte stabilisiert und gut gekräftigt ist, hält man sogar längeres Hocken vorm Computer besser aus. Endlich ein neues Stabi-Training *), das Spaß macht!

Ich hullere also ab nun regelmäßig. Macht Spaß! Und ist perfekt für jede kurze Pause zwischendurch. Ich schaffe mittlerweile mehrere Minuten, aber es soll ja wahre Profis geben, die eine halbe Stunde oder länger den Reifen in Schwung halten können. Oder die dabei herumgehen oder gar Figuren und Übungen machen können. Oder mit mehreren Reifen gleichzeitig hulern!

So weit hab ich es noch nicht gebracht. Ich übe noch. 😊

 

*) Damit ist Training für die Rumpfstabilität gemeint. Die Bauch- und Rückenmuskulatur rund um die Körpermitte zu stärken ist immer eine gute Idee, egal, ob du Sport treibst oder nicht, weil diese Muskeln deinen Oberkörper stützen und dich robuster für Alltags- und Sportbelastungen aller Art machen.

5 Comments

  1. super, danke. wie wahr, mir tut regelmäßig schon vieles weh 🙁
    werde mir so einen reifen besorgen.
    liebe grüße
    reinhard

    • Gute Idee, lieber Reinhard! Ein bisschen Geduld am Anfang, und dann macht es Spaß. 👍

  2. Danke für diesen feinen Anstoß 🙂 Ich versuche zwar in unregelmäßigen Abständen, aber immerhin, immer wieder mehr als 2 Runden mit dem Hula Hoop-Reifen zu schaffen …. vielleicht liegt es wirklich „nur“ an der fehlenden Rumpfspannung.

    • Das kann gut sein, Isabella! Umso mehr solltest du’s dir vielleicht doch öfter gönnen 😉 Den Reifen neben den Schreibtisch stellen und ab die Post! 🙂

  3. Danke für den feinen Tipp, Daniela! Jetzt haben zwar die Schwimmbäder offen (wer weiß wie lange noch…) aber ich brauche eh was Schnelles für zwischendurch!

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